Hausanschrift:
Am Kirchberg
786709 Wolferstadt
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»Die Kirche im Dorf lassen« - diese Redensart, heute meist im übertragenen Sinn gebraucht, ist für die Ottinger Katholiken von erheblicher Aktualität. Gemeint ist aller dings weniger das Gotteshaus, das vor fast 1000 Jahren sei nen festen Platz im Dorf bekommen hat, mehr geht es um die seelsorgliche Versorgung der Kirche und die Entwick lung des kirchlichen Gemeindelebens. Der ortsansässige Pfarrer ist Vergangenheit, ebenso die absolute Prägung des gemeindlichen Lebens durch den Kalender des Kirchen jahres. Die geänderte Erwerbsstruktur und die damit ver bundenen Pendler, der liberalere Zeitgeist und die Mit versorgung durch den Pfarrer von Wolferstadt haben die Intensität des religiösen Lebens verändert. Die Zahl der kirchlichen Veranstaltungen ist deutlich zurückgegangen und musste häufig den Gegebenheiten der veränderten Arbeitswelt angepasst werden. Manches religiöse Brauch tum musste gestrichen werden, weil die Teilnahme der Gläubigen eine Weiterführung nicht mehr zuließ.
Das kirchliche Lebeµ ist somit nicht mehr der zentrale Punkt, um den sich das gesamte gemeindliche Leben dreht. Fast könnte man die Lage des Gotteshauses am Rande des Dorfes als symptomatisch für die Situation der Kirchenge meinde von Otting ansehen. Dennoch, von welcher Seite man sich auch dem Ort nähert, der Kirchturm ist das be herrschende Merkmal des Ortsbildes, und die Kirchenglocken rufen auch heute noch die Gemeinde zu den zentralen Ereignissen wie Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen und Gottesdiensten. Sie verhallen nicht ungehört. Die Ge meinde versammelt sich an den großen kirchlichen wie auch weltlichen Festen in ihrer Kirche, die kirchliche wie auch die weltliche Gemeinschaft der Ottinger Bürger hat hier nach wie vor ihren Mittelpunkt.