Die Schlosskapelle Mater dolorosa, seit 1930 Eigentum der Gemeinde Otting, war bis zum 19. Jahrhundert eine vielbesuchte Wallfahrtskirche.
Der heutige, inzwischen renovierte Bau geht auf den Beginn des 18. Jahrhunderts zurück. Im Innern überrascht uns die barocke Stuckumrahmung der Sakristeitür. Der barocke Hochaltar von 1705 birgt in einer Nische das kunstgeschichtlich bedeutende Gnadenbild, ein wertvolles, holzgeschnitztes Vesperbild (Pieta um 1590). wappengeschmückte Grabsteine aus dem 18. Jahrhundert erinnern an frühere Hofmarksherren (Freiherren von Westernach und von Rehlingen).
Das Grabmal der gräflichen Familie von Otting und Fünfstetten stammt aus der Zeit nach 1854. Grafen von Otting und Fünfstetten gibt es erst seit dem Jahre 1817. Am 16. Juli 1817 wurde nämlich Freiherr Karl Friedrich von Schönfeld, der 1811 das Schloss Fünfstetten und 1816 das Schloss Otting erworben hatte, vom bayrischen König Max Josef, seinem Halbbruder, in den Grafenstand erhoben unter Verleihung des Namens "von Otting und Fünfstetten".