Otting besitzt eine erdgeschichtliche Besonderheit, nämlich Suevit. Dieses vulkanische Gestein kam mit Sicherheit bei der Entstehung des Rieskessels (Meteoriteneinschlag) auf den Jura.
Im August 1970 befanden sich die vier Astronauten Shepard, Mitchel, Engle und German im Suevit-Steinbruch Otting, um ihre Kenntnisse über das Mondgestein zu vertiefen. Im Jahre 1976 wurden Forschungsbohrungen für die Weltraumbehörde NASA durchführt. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Apollo14 - Unternehmens bestätigte es sich, dass die geologische Struktur des Trümmerfeldes im Fra-Mauro-Krater des Mondes mit der des Rieskessels, zu dem auch der Ottinger Steinbruch gehört, übereinstimmt.
Im Mai 1977 ließ die Raumforschungsbehörde NASA weitere geologische Untersuchungen im Suevit-Steinbruch vornehmen. Unter der Leitung des amerikanischen Geologen Dr. Chao und dem Freiburger Geologen Dr. Hüttner wurde ein neuerliches wissenschaftliches Modell erstellt. Durch eine Tiefbohrung stieß man in einer Tiefe von 58,29 Metern wieder auf das Urgestein des Jura. Die gesamten Bohrkerne wurden in Kisten verpackt und in die USA zum Raumforschungslaboratorium transportiert. Wie damals Beteiligte auf Grund der Bohrung erklärten, ist stark anzunehmen, dass man bei einer Weiterbohrung auf ein heißes, mineralhaltiges Wasser stoßen würde, da durch die damalige Eruption vor etwa 14,8 Millionen Jahren unterirdische Aushöhlungen entstanden sind. Das ehemalige Bürogebäude des Suevit-Steinbruchs ist noch vorhanden. In dessen Nähe steht noch das Pulverhaus, in welchem Sprengmaterial gelagert wurde.
Der Suevit-Steinbruch ist heute im Besitz der Fa. Märker Zementwerk Harburg GmbH. Diese Firma gewinnt den Suevit zur Herstellung von Zement und Suevitkalk.